Der Kabarettist ermunterte seine Fans im „Kulturschuppen“ Jahnhalle zum „Weitermachen“
Bad Breisig. Christoph Sieber ist nicht nur als Moderator der „Mitternachtsspitzen“ im WDR oder durch die Zusammenarbeit mit Tobias Mann („Mann Sieber“) im ZDF bekannt geworden. Er steht auch regelmäßig als Kabarettist auf der Bühne. Sein aktuelles Programm heißt „Weitermachen!“ und auch in Bad Breisig wurde er am vergangenen Samstag von seinen Fans herzlich empfangen.
Christoph Sieber begann den Abend mit einem kritischen Blick auf die Protagonisten der neuen schwarz-roten Koalition in Berlin und äußerte seine Bedenken gegenüber den sozialen Medien, die oft von Menschen genutzt werden, die lautstark ihre Meinung kundtun, ohne fundiertes Hintergrundwissen zu haben. Er kritisierte den hasserfüllten Ton in den Medien und die Tatsache, dass Hass oft mehr Aufmerksamkeit erhält als Vernunft. Auch die Verantwortlichen und die Parteien der früheren Ampel-Regierung bekamen noch ihr Fett weg.
Sieber sprach auch gesellschaftliche Probleme wie die Pflege und die Situation von z.B. Fahrradkurieren an und bemängelte, dass das Kabarett inzwischen der Politik sogar die Inhalte vorgeben müsse. Er äußerte sich besorgt über den Zustand der Demokratie und das politische Bewusstsein, insbesondere im Hinblick auf die Erfolge der AfD. Bildung sieht er nicht als Rettung, sondern forderte eine individuelle Beurteilung von Schülern.
Trotz seiner kritischen Töne bringt Sieber auch Humor in seine Show, etwa durch Lieder, Tanz und eine Boris-Becker-Imitation. Er schätzt die Meinungsfreiheit, die es ihm erlaubt, unangenehme Wahrheiten auszusprechen, und erhielt für diese Feststellung großen Applaus vom Publikum.
Und doch war in den rund 100 Minuten auch etwas die Ratlosigkeit zu spüren, denn wohin sich Deutschland, aber auch Europa und die Welt sich politisch sowie gesellschaftlich entwickeln, ist schwerer zu prognostizieren denn je. Aber ist aufgeben wirklich eine Option? Eben nicht! Und deswegen heißt Sieber‘s Programm folgerichtig: „Weitermachen!“
Die Veranstalter dieses Kabarettabends waren sowohl mit dem Künstler selbst und seinem Solo-Programm als auch mit der Resonanz der Besucherinnen und Besucher hochzufrieden. Das gipfelte darin, dass sich Sieber nicht nur in das „Goldene Buch“ des Kuulturvereins eintrug, sondern auch gleich seine Mitgliedschaft in dem erst 4 Jahre alten Kulturverein erklärte.
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